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Welche Herausforderungen stellt OTA (over the air) an das Automobil der Zukunft?

OEM&Lieferant | April 2022

In der Automobilindustrie hat sich der Weg von dedizierten kleinen Steuergeräten mit überschaubaren Funktionen über Gateways bis zu Domänencontrollern mit komplexen, verschiedenartigen Funktionen in letzter Zeit abgezeichnet. Diese hochperformanten Systeme bedienen heutzutage nicht nur eine Fahrfunktion, sondern unterschiedlichste Anforderungen und komplexe Funktionen des Automobils, zum Beispiel für das autonome Fahren oder die Navigation.

Andere Anforderungen an diese Systeme kommen aus dem Bereich der künstlichen Intelligenz (KI) mit den neuronalen Netzen für ADAS (Advanced Driver Assistance System). Nicht zuletzt stellt auch der Benutzer gewisse Ansprüche an sein Gefährt, zum Beispiel dass er sein Fahrzeug individualisieren und aktualisieren möchte – wie eine App aus dem App-Store.

Dies alles führt zu erhöhter Komplexität, nicht nur durch den Einsatz vielfältiger Tools und Domänen, und mündet in die schon im Januar 2020 von VW aufgezeigten Explosion der Software-Umfänge.

Besonders wichtige Aspekte dabei sind die folgenden Herausforderungen an OTA bzgl. Cybersecurity und funktionaler Sicherheit:

  • Wer ist berechtigt, ein Update auszuführen? Dahinter steckt die Frage nach Authentifikation und Autorisierung, also: Bin ich die richtige Person (Werkstatt, Fahrer, Eigentümer) und folglich befugt, das Update durchzuführen?
  • Ist das Fahrzeug in einem Fahrzustand, in dem das Update durchgeführt werden darf? Ist also aus Gesichtspunkten der funktionalen Sicherheit geprüft und validiert, dass ein Update zum aktuellen Zeitpunkt keine Gefahr für Leib und Leben darstellt?
  • Was passiert bei einem fehlerhaften Update? Es müssen Recovery-Strategien festgelegt sein und die Verträglichkeit der verschiedenen Softwareversionen ist zu prüfen: Passt Version x von Komponente A zu Version y von Komponente B?
  • Wie soll auf die unterschiedlichen Lebenszyklen (vgl. Smartphones vs. Autos) reagiert werden? Wie sind die Updatezeitpunkte über die Lebenszeit von 10, 20 oder mehr Jahren festgelegt und kann man zum Produktionsstart schon absehen, welchen funktionalen Umfang diese Updates haben werden?

Um diese Herausforderungen zu meistern, wählt infoteam den Co-Creation-Ansatz, bei dem sich die infoteam-Mitarbeiter nahtlos in das Projekt des Kunden integrieren. Dabei spielt es keine Rolle, ob infoteam schon in der Konzeptphase oder erst im Taskforce-Modus zum Projekt hinzugezogen wird. Im Rahmen des Projekts kann der Kunde auf die Erfahrung und Sachkunde unserer Experten in den Normungsgremien für funktionale Sicherheit und Cybersecurity zugreifen. Zudem dienen diverse Workshops zu Konzepten und Wissenstransfer dazu, den gemeinsamen Projekterfolg sicherzustellen.

Hier in der aktuellen Ausgabe der OEM&Lieferant (Seite 46).


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Angela Ringlein, Marketing Communications Manager

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