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Nachhaltigkeit, Green IT und Funktionale Sicherheit – ein Antagonismus?

OEM&Lieferant | Oktober 2022

Produkte und Projekte nachhaltig zu entwickeln, wird im 21. Jahrhundert zu einer der wichtigsten Herausforderungen für die gesamte Menschheit, um auf den Klimawandel und die schonende Nutzung von Ressourcen zu reagieren. Schon geringe Umstellungen, Ideen und Gedanken können einen Löwenanteil zu mehr Nachhaltigkeit und damit Zukunftsfähigkeit beitragen. Beispielhaft genannt sei die Reduzierung von Lastspitzen beim Betrieb der eigenen Entwicklungssysteme, indem Aufgaben in die Feierabendzeit verschoben oder der Energiesparmodus nicht nur für die eigenen Arbeitsmittel, sondern auch für das firmenweite Rechenzentrum genutzt werden.

Der Fachbereich Nachhaltigkeit/Green IT beschäftigt sich nicht allein mit Softwareentwicklung, sondern betrachtet den gesamten Produktlebenszyklus und setzt sich insbesondere mit der Langlebigkeit von Produkten, dem Verwenden von nachhaltigen Materialien sowie der Nachhaltigkeit in der Produktion und der Entwicklung auseinander, d. h. mit Ressourcenmanagement, Powermanagement, Art und Layout von Rechenzentren, Recycling und effizienten Entwicklungsprozessen.

Dagegen ist der Fachbereich Funktionale Sicherheit darauf ausgerichtet, Risiken für Leib und Leben auf ein „akzeptables“ Niveau zu reduzieren. Sie befasst sich mit Anforderungen an Entwicklungsprozesse, Produktion, Inbetriebnahme und Außerbetriebnahme sowie mit Maßnahmen, um Anzahl und Auswirkungen zufällig auftretender Hardwarefehler im Produkt zu minimieren.

Es zeigt sich, dass beide Fachbereiche nicht diametral zueinanderstehen, sondern eine gewisse gemeinsame Schnittmenge besitzen. Zu den wichtigsten Gemeinsamkeiten zählen:

  • Etablierung von effizienten Prozessen, auch für das Change-Management, wobei das Hauptaugenmerk auf dem Leitsatz liegt: „Entwickle das Projekt von Beginn an richtig.“ Ein agiles Vorgehen in der Entwicklung ist dafür förderlich, d. h., die Anforderungen des Kunden werden nicht „stur“ umgesetzt bis zum fertigen Produkt, sondern der Kunde wird durch Co-Creation in die laufende Entwicklung eingebunden. So kann das Projekt ad hoc an neue Anforderungen und geänderte Vorstellungen des Kunden angepasst werden.
  • Einsatz von ressourcenschonenden Algorithmen und die bedachte Allokation von Ressourcen, indem Forderungen und Richtlinien, z. B. Codier- und Designrichtlinien, im Entwicklungsprozess verankert werden.
  • effiziente Nutzung von Ressourcen, wozu auch das Powermanagement für das Entwicklungsequipment und die Datenhaltung für das Dokumentenmanagement gehören.

Während die aktuellen Entwicklungsmodelle - und prozesse, vgl. Scrum/V-Modell oder (A-)SPICE, den Blick auf Aspekte der Nachhaltigkeit und Green IT noch versperren, ist infoteam bei seinen Mitarbeitern bereits einen Schritt voraus: Am internen OpenSpace finden Vorträge zum Thema Green IT statt, um die Awareness bei den Mitarbeitern für die Thematik zu schärfen. Zudem realisiert infoteam Projekte gemeinsam mit dem Kunden und verfolgt dabei den agilen Ansatz mit effizienten Prozessen.

Fazit: Green IT und Funktionale Sicherheit schließen sich nicht gegenseitig aus. Vielmehr besitzen beide Ansätze eine große gemeinsame Schnittmenge in den Zielen, die sie verfolgen.

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Angela Ringlein, Marketing Communications Manager

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