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infoteam LogFiles: LADS ist da – und jetzt?

Offener und herstellerunabhängiger Kommunikationsstandard für Laborgeräte ist nun verfügbar

2015 gründet sich innerhalb des Branchenverbands SPECTARIS die Arbeitsgruppe „Vernetzte Laborgeräte“. Weltmarktführer, Hidden Champions und Nischenspezialisten aus der Laborbranche arbeiten gemeinsam an dem Ziel, einen offenen, herstellerunabhängigen Kommunikationsstandard für das Labor zu schaffen. Er soll das schaffen, wovon die Industrie weltweit seit über 20 Jahren enorm profitiert: Eine einheitliche Schnittstelle, über die Geräte und Software miteinander kommunizieren und Daten austauschen kann – kurz: die Grundlage für nachhaltige Digitalisierung, Automatisierung und den Einsatz von künstlicher Intelligenz. Nach vier Jahren Entwicklungszeit ist der Standard LADS (Laboratory and Analytical Device Standard) seit Ende 2023 offiziell für Geräte- und Softwarehersteller verfügbar. Albrecht Liebscher, Key Account Manager Life Science bei infoteam, hat den Werdegang miterlebt und mitgestaltet. Was kann LADS und warum sind Labore ohne LADS nicht zukunftsfähig?

Welche Vorteile bietet LADS im Vergleich zu bereits existenten Schnittstellen wie SiLA2 oder proprietäre Schnittstellen?

LADS ist ein offener und herstellerunabhängiger Kommunikationsstandard. Wer ihn verwendet muss deshalb keine Lizenzen kennen oder Schutzrechte beachten. Das ist ein großer Vorteil. Der zweite riesige Pluspunkt ist, dass LADS auf OPC UA basiert. Das ist seit 20 Jahren der weltweite Standard in der Prozessindustrie und er wird von fast 1.000 Industrieunternehmen weltweit gepflegt und weiterentwickelt. Er bringt deshalb viele wertvolle Feature von vornherein mit, die beim Einsatz anderer Standards teilweise erst implementiert werden müssten.

LADS ist eine offizielle „Companion Specification“ von OPC UA – bringt also all diese etablierten und gepflegten Features bereits mit und ergänzt sie um laborspezifische Anforderungen. Das macht LADS einzigartig und bietet den größten Mehrwert für Gerätehersteller, Labore und allgemein die gesamte Laborbranche. Mit Blick auf andere verfügbare Standards wie SiLA2 oder proprietäre Schnittstellen: Jede Standardisierung ist besser als keine. Wir unterstützten in unseren Projekten deshalb grundsätzlich alle Schnittstellen, die unsere Kunden in ihren Geräten und Middleware-Lösungen implementiert haben wollen.

Wie einfach ist die Integration von LADS in bestehende oder neue Laborgeräte und -software?

Weil OPC UA weltweit seit 20 Jahren im Einsatz ist und es für viele Branchen entsprechende Companion Specifications gibt, existieren auch für viele verschiedene Plattformen bereits OPC-UA-Stacks mit entsprechend hohen Reifegraden. Davor profitiert die Laborbranche natürlich. Um LADS zu nutzen, braucht es zwei Dinge: Für die Integration des LADS-Informationsmodells sind tiefe Kenntnisse in die Anwendungsfälle des Laborgeräts nötigt – dieses Wissen bringen unsere Kunden mit. Außerdem sind Kenntnisse zum LADS-Standard notwendig und wie sie in Use Cases abgebildet werden. Das ist unsere Expertise, denn wir haben LADS maßgeblich mitentwickelt und mehrfach erfolgreich auf unterschiedlichen Geräten und in Middleware implementiert.

Welchen Mehrwert haben infoteam-Kunden mit LADS als branchenweit etabliertem Standard?

Da LADS auf OPC UA aufbaut und die dort geltenden Richtlinien erfüllen muss, ist es die einzig zertifizierte Lösung für einen Kommunikationsstandard im Labor. Entsprechend geringer ist der Aufwand bei der Dokumentation, der Qualitätssicherung oder der Zulassung im Vergleich zu einem nicht etablierten Standard. Und: LADS-Geräte sind Plug-and-Play-fähig, also ähnlich wie USB-Mäuse oder Drucker am heimischen Computer. Das ist für die Laborwelt ein absolutes Novum.

Laborbetreiber werden Plug-and-Play schnell schätzen lernen und verstärkt bei Kaufentscheidungen berücksichtigen, da es die Integration von neuen Geräten unterschiedlicher Hersteller revolutioniert. Ich rechne damit, dass Gerätehersteller entsprechend schnell bestehende und neue Produktlinien mit LADS ausstatten, um die Zukunftsfähigkeit ihrer Produkte zu sichern – was wiederum für die Laborbetreiber eine breite Auswahl an Geräten gewährleistet.

 

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