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Labor 4.0 mit zenLAB®

transkript | Mai 2020

Das durchgängig vernetzte, digitale Labor wäre aus technischer Sicht schon längst möglich, doch generische Standardsoftware ist dafür kaum ausgelegt. Die Lösung ist eine Middleware-Ebene, die aus vorgefertigten und spezifischen Modulen passgenau zusammengesetzt wird. zenLAB® bietet diesen Baukasten.

Viele Laborbetreiber und Laborverantwortliche kennen das Problem: Top ausgebildetes Fachpersonal verbringt einen Großteil der Arbeitszeit damit, Versuche händisch durchzuführen, Laborbücher auszufüllen oder digitale Daten bestenfalls per USB-Stick vom Laborgerät ins LIMS zu übertragen. Keine Spur vom Allheilbringer „Labor 4.0“. Tatsächlich kann die Life-Science-Branche von Industrie 4.0 profitieren: Gab es auch hier anfänglich Startschwierigkeiten, so existieren seit etlichen Jahren Technologien, Best Practices und viel Erfahrung im Aufbau digitaler, vernetzter Systeme. Zugleich existiert mit OPC UA eine standardisierte Kommunikationsschnittstelle, die in dieser Form für Labor- und Medizingeräte noch fehlt. Das hemmt die Vernetzung auf Laborebene, weshalb Branchenverbände wie SPECTARIS bereits mit Hochdruck entsprechende Lösungen vorantreiben. Und auch höhere ITSysteme auf Managementebene (z. B. LIMS) bremsen ein effizienteres, (teil- )automatisiertes Arbeiten noch aus: Sie sind historisch bedingt generisch und sehr umfangreich, jedoch nicht für flexible Anpassungen an wechselnde laborspezifische Anforderungen ausgelegt. 

Laborspezifische Middleware

Den Schritt hin zum Labor 4.0 bieten individuelle Middleware-Lösungen. Sie verbinden die Labor- mit der Managementebene und übernehmen zugleich wesentliche laborspezifische Aufgaben. Labore müssen sich also nicht an die Software anpassen, sondern die Software bildet die Laboranforderungen ab. Ein klassischer Bottom-up-Ansatz, wie ihn auch das zenLAB-Framework der infoteam Software AG verfolgt, das seit Anfang April verfügbar ist.

Grafik 1: © infoteam Software AG Eine skalierbare Middleware passt sich für jedes Labor an die jeweiligen Voraussetzungen und Anforderungen an und lässt sich jederzeit flexibel erweitern. zenLAB liefert dazu die benötigten Basiskomponenten.

zenLAB basiert auf drei zentralen Elementen:

1. Die vorgefertigte Softwarearchitektur vernetzt Geräte, Datenquellen und höhere IT-Systeme. Die Integration neuer Geräte oder von Auswertungssoftwarepaketen erfordert keine aufwendige Anpassung der Middleware, sondern lediglich die Erstellung eines neuen Geräteagenten mit entsprechender Schnittstelle.
2. Eine zentrale Datenbank ermöglicht eine strukturierte und nachverfolgbare Ablage von Daten, wobei zenLAB in vielen Fällen das Einbinden bereits verfügbarer Datenbanken unterstützt.
3. zenLAB nutzt ein Plug-in-Konzept, das eine Middleware aus vorgefertigten Basiskomponenten und spezifisch entwickelten Modulen für die Abbildung individueller Laborprozesse entstehen lässt. Eine solche Middleware kann auch später jederzeit erweitert werden; das Gesamtsystem beinhaltet immer nur die tatsächlich benötigten Komponenten. Dadurch bleibt die Middleware schlank, lässt sich leichter warten und vereinfacht vor allem die Validierung im regulierten Umfeld. 


Patrick Kraus, Marketing Communications Manager

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